
München, 16.08.2011 - Anlässlich des Mariä-Himmelfahrtstag fiel gestern pünktlich um 11 Uhr in der Innenstadt von Kitzbühel der Startschuss für ein Himmelfahrtskommando den Hahnenkamm hinauf. Aufgrund der Luftschläge von Petrus, der seit dem Vorabend den beschaulichen Ort unaufhörlich mit Wasserbomben eindeckte, verzichtete man auf die obligatorische Aufwärmrunde durch die Fußgängerzone und radelte geradewegs durch den Torbogen und bog dann rechts in Richtung Hahnenkamm-Bergbahn ab. Nachdem das Teilnehmerfeld dann die Bahngleise hinter sich ließ und der erste Anstieg zu bewältigen war, konnte man gleich an dem Antritt der Fahrer erkennen, dass bei diesem Rennen nicht groß über die optimale Kräfteeinteilung nachgedacht wurde, wie ansonsten bei Marathons üblich, sondern man einfach nur darauf vertraute, dass der Akku schon irgendwie ausreichen wird.
Auch wenn das Rennen am Himmelfahrtstag stattfand, so wollte man dann aber doch nicht so hoch hinaus, und befand, dass nach 9,2 km und 900 hm Schluß sein sollte. Immerhin! Das Fahrerfeld entzerrte sich relativ schnell, je nach Leistungsvermögen, und zu Positionswechseln kam es meiner Wahrnehmung nach danach kaum noch. Die ersten 4 km bewältigte ich relativ gut, aber nachdem ich dann in meinem judendlichen Leichtsinn zu erlaubten Dopingmitteln griff ... von wegen Red Bull verleiht Flügel ... wurde mir kurzzeitig so übel, dass ich sogar einmal etwas Ballast an den Wegesrand rausspeien musste. Falls just in dem Moment mein Hintermann zu einer Attacke angesetzt haben sollte, so kann ich nur sagen, selbst schuld! ;-) Zumindest war es danach hinter mir mucksmäuschenstill, so dass ich mich ganz auf meine Rache an meinem Vordermann konzentrieren konnte, der meine Schwächephase schamlos ausnutzte.
Erst dachte ich, an den komme ich doch nie mehr heran. Er hatte nämlich schon eine ganze Spitzkehrenlänge Vorsprung, so dass er drauf und dran war, aus meinen Sichtfeld zu verschwinden. Diese Bergziege werd ich melken, dachte ich mir! Und so setzte ich zur Wiederherstellung der Ehre des Teams Dowe Munich Connection zum Angriff über. Mein Teampartner Jean-Philippe war leider verhindert, schrieb mir jedoch vor lauter Wehmut: "Captain, I wish I could carry your water now." Irgendwann war ich so nah an dem Burschen dran, dass er sich wohl fragte, was denn schlimmer sei, der Regen von oben, oder der Speichelbeschuss von hinten.
Naja, da hatte ich dann doch 100 m vor dem Ziel ein Einsehen und erlöste ihn von seinem Verfolgungswahn, indem ich aus seinem nicht vorhandenen Windschatten ausscherrte und ins Ziel sprintete und beim Arme hochreißen so dermaßen abbremste, dass ich fast genau auf der Ziellinie zum Stehen kam. Warum unnötig Körner verbrennen! Meine Fahrtzeit betrug am Ende 55:22 bei einer Siegerzeit 37:40.
Weitere Infos bzw. Eindrücke in bewegten Bildern inkl. einer von mir kurz vorm Start bereitwillig abgegebenen Pressemitteilung finden Ihr demnächst unter http://www.kitz.net/de/filmarchiv.html. Hier schon einmal ein Foto, auf dem man zumindest meinen Versuch erkennen kann, Dowe in Szene zu setzen. Aber da hatte sowohl mein Knipser als auch der Kameramann etwas dagegen. Schade!
Ingmar Tripunovic.
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