Sunday, June 10, 2012

Als Gastfahrer beim 24h Rennen München...

Schon beeindruckend wie viele Spuren und Eindrücke so ein 24h Rennen hinterlässt!

Doch fangen wir ganz vorne an: Frank vom Team Radsport Breitner hatte mich letzte Woche angerufen und gefagt ob ich nicht spontan Lust und Zeit habe am 24h Rennen in München teilzunehmen. Da beides der Fall war, machte ich mich gestern Morgen mit einem Auto voller Material auf den Weg nach München ins Olympiastadion, wo zum 10. Mal das 24h Rennen stattfand!

Frank und Osman waren schon am Freitag angereist und hatten das Fahrerlager aufgebaut. Wir hatten unseren Platz unter dem großen Dach des Olympiastadions - und dies sollte noch "goldwert" sein. Bereits bei meiner Ankunft um 8.00 Uhr  regnete es in Strömen. Immerhin verblieben noch 4 Stunden bis zum Start und kurz vor 12 Uhr stellte der Regen (vorerst) den Betrieb ein. Auch Julian traf kurz nach mir ein und unser Team war komplett und bestens gerüstet für die anstehenden 24 Stunden.

Frank übernahm den Start und übergab an mich sogar in der Führungsgruppe liegend beim ersten Wechsel. Das nutze ich natürlich aus und absolvierte meine erste Runde im Windschatten der führenden Teams. Ich wechselte auf Julian und der wiederrum auf Osman. Zu Beginn einigten wir uns auf einen Wechsel nach jeder Runde. Das machte dann für jeden immer ca. 10 km (nahe) am Anschlag und ca. 20 Minuten Fahrzeit pro Runde. Dann wieder eine Stunde Pause und wieder rauf auf's Bike! Unser Team harmonierte von der ersten Runde bestens - egal ob auf der Strecke oder im Fahrerlager. Mit zunehmender Renndauer verbesserte sich infolge des Sonnenscheins auch der Streckenzustand und die Zeiten wurden immer schneller. Auch wir wurden immer schneller. Lagen wir anfangs noch um den 10. Platz hatten wir zwischenzeitlich sogar Rang 4 bzw. 5 inne.

So verging dann Stunde um Stunde und Runde um Runde. Die Ränge des Olympiastadions füllten sich derweil mit mehreren tausend Deutschland-Fans zum Public Viewing des ersten EM-Spiels. Da die Strecke durch das Runde des Olympiastadions führte, sorgte dies für zusätzliche Gänsehaut-Atmosphäre bei jeder Stadiondurchfahrt.

Leider stimmte auch die Wettervorhersage und es begann wie zu regnen - und das nicht wenig! Die Rundenzeiten wurden automatisch langsamer; auf der Strecke war v.a. auf den Kopfsteinpflaster-Passagen und den engen Asphaltkurven Vorsicht geboten und Stürze waren keine Seltenheit. Von denen blieben wir zum Glück verschont und wir festigten zu diesem Zeitpunkt unseren 6. Platz in der 4er-Wertung mit über 100 Teams.

Wir änderten in der Nacht unseren Rhytmus auf 2 Runden pro Fahrer. So blieb dann bis zum nächsten Durchgang immer eine zweistündige Pause in denen man sich zumindest mal ein paar Minuten hinlegen konnte. Ich selber verschwand nach meinen beiden Runden immer in der warmen Dusche und legte mir wieder ein trockenes Renndress an. Dann wieder rauf auf's Bike um nach ca 45 Minuten wieder völlig durchnässt und verdreckt ins Fahrerlager zurückzukehren. Trockene Kleidung wurde so langsam Mangelware - es regnete nach wie vor unaufhörlich. Der viele Regen setzte auch der Strecke zu; der Schlamm und rutschige Asphalt machte den einfachen Kurs nun auch fahrtechnisch zur Herausforderung.

Es wurde langsam wieder hell; der Regen blieb. Unsere Motivation war ehrlich gesagt schon besser. Mittlerweile waren nur nch wenige Teams auf der Strecke - viele Teams hatten das Rennen aufgrund der Bedingungen bereits vorzeitig beendet; Sanitäter waren im Dauereinsatz. Gegen halb 8 stellen auch wir uns teamintern die Frage, ob eine Fortsetzung des Rennens noch Sinn macht. Sowohl Spaß als auch trockene Kleidung waren Mangelware. Viele Streckenabschnitte waren kaum mehr fahrbar.

Um 8.00 Uhr hatte die Rennleitung schließlich ein Einsehen und brach das Rennen bereits 4 Stunden vor dem eigentlichen Ende ab. Eine Entscheidung, die wohl nicht nur wir sehr begrüßten. Beim Blick auf die Ergbenisliste dann Gewissheit: 5. Platz im sehr stark besetzten Fahrerefled der 4er-Teams - unfassbar!

Überglücklich machten wir uns an den Abbau unserers Fahrerlagers. Räder wurde gesäubert und die Autos wieder beladen. Gegen 10.00 Uhr machten wir uns dann auf in Richtung Heimat.

Das Auto voller nasser und dreckiger Klamotten und noch viel mehr super schöne Eindrücke und ein Erlebnis, das keiner von uns vier vergessen wird!

Ich möchte mich an dieser Stelle bei Frank, Osman und Julian sehr herzlich für die super nette Aufnahme im Team bedanken. Ein besonderer Dank gilt auch Uli Breitner!

Steffen













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