Trotz dass er gesundheitlich wirklich angeschlagen war und die Batterien schon ziemlich leer waren, ließ er es sich nicht nehmen bei seinem Heimrennen an den Start zu gehen. Das Rennen führte über ca. 40 km, wie unschwer zu erraten ist, von Cortina nach Toblach. Das Rennen verlief großteils über den Radweg. Einige kurze Single-Trail Passagen waren dabei, aber eigentlich eine harmlose Streckenführung. Allerdings regnete es am Start in Strömen und die ganze Strecke war aufgeweicht. Eine weitere Schlammschlacht stand auf dem Programm.
Gleich nach dem Start ging es zwei Kilometer relativ steil bergauf. Drei Fahrer aus dem Feld lösten sich sofort. Matthias merkte die über 21.000 Höhenmeter der letzten Woche in seinen Beinen, kannte aber die Strecke sehr gut und wusste dass er auf diesen beiden Kilometern an den dreien dranbleiben musste wenn er etwas mit dem Rennausgang zu tun haben wollte. Eine kleine Lücke klaffte zwischen den drei Ausreisern und Matthias, welche er jedoch in der kurzen darauffolgenden Abfahrt schließen konnte. Bis zum höchsten Punkt der Strecke (dem "Gemärk") änderte sich an dieser Konstellation nichts. Dann verschärfte einer der Konkurrenten das Tempo. Matthias schaffte es sein Hinterrad zu halten und bis 5 km vor dem Ziel konnten sich die beiden durch eine sehr gute Kollaboration einen Vorsprung herausfahren. Der Mitstreiter machten einen stärkeren Eindruck und Matthias verlor in den kurzen Anstiegen immer wieder sein Hinterrad. Dann rutschte er auf dem Schlamm weg und ging kurz zu Boden: Das Rennen schien gelaufen. Die beiden Verfolger konnten aufschließen. Zusammen mit diesen beiden konnte er jedoch wieder zum Führenden aufschließen. Da keiner mehr eine Attacke wagte kam es zum Zielsprint. Matthias setzte knapp 300 Meter vor der Ziellinie zum Spurt an, konnte gleich ein kleines Loch reisen, gab diesen Vorsprung bis ins Ziel nicht mehr her und rollte als Sieger in seiner Heimat Toblach über die Ziellinie.
Unter den gegeben Voraussetzungen wahrlich eine starke Leistung und umso bemerkenswerter da er das Rennen nicht in den Anstiegen gewann, wo er normalerweise seinen Gegner den Zahn zieht, sondern in den Flachpassagen und schlussendlich sogar im Zielsprint. Gratulation an Matthias!